Wissenswertes über den Kreis Habelschwerdt

Der Kreis Habelschwerdt / Provinz Schlesien /
Regierungsbezirk Breslau

 
 
 
  • Der Kreis Habelschwerdt wurde 1818 aus dem südlichen Teil des damaligen Kreises Glatz gebildet.
  • Lage: ca. 100 km südlich von Breslau / südlicher Teil der früheren Grafschaft Glatz, des heutigen Glatzer Berglandes, eingebettet in den Gebirgszug der Sudeten, umrahmt von Reichensteiner Gebirge, Glatzer Schneegebirge und Adlergebirge – angrenzend an Böhmen und Mähren
  • Höchste Erhebung: Glatzer Schneeberg (1425 m)
  • Flüsse: Glatzer Neiße, Biele, Wölfel, Kressenbach (= Habelschwerdter Weistritz)
  • Einwohnerzahl bei der Volkszählung 1939: 56 346   (90 Gemeinden, darunter 3 Städte)
  • Wirtschaft: Land- und Forstwirtschaft, Holzverarbeitung, Glasherstellung und –veredelung, Hausweberei.
           Tourismus in den Heilbädern Bad Landeck und Bad Langenau, dem Luftkurort Wölfelsgrund und den
           zahlreichen Sommerfrischen

 

  • Besiedlung ab dem 12./13. Jahrhundert durch Deutsche, die von den Landesherren gerufen wurden. Strittig ist, ob vorher schon slawische Dörfer existierten, deren Namen in abgewandelter Form übernommen wurden
  • ( etwa Bistrice> Bystrzyca>Weistritz), oder ob umgekehrt die neugegründeten deutschen Dörfer nachträglich von den slawischen Nachbarn mit slawischen Namen belegt wurden. Die im Kreis Habelschwerdt übliche Dorfform (langgestrecktes Straßendorf im Gegensatz zum slawischen Runddorf)) spricht für die zweite Version.
  • Erste urkundliche Erwähnung des Namens Habelschwerdt im Jahre 1319
  • Ältester urkundlich nachgewiesener Ort: Schreckendorf , 1264
  • Religion: Das Glatzer Land gehörte seit der deutschen Besiedlung zum Bistum Prag (seit 1972 Erzdiözese Breslau). Die Bevölkerung war zu über 90% katholisch, - mit Unterbrechungen im 16./17. Jahrhundert: Joseph Thamm schreibt in seiner 1842 erschienenen „Geschichte der Stadt Habelschwerdt“, dass im Jahre 1545 die Bürgerschaft „überwiegend wiedertäuferisch“ war und überhaupt allerlei Sekten anhing, während die Kirche leer stand. Nach 1560 verbreitete sich die Lehre Luthers. 1563 erhielt die Stadt einen lutherischen Pfarrer. Im Jahre 1600 befahl Kaiser Rudolph II, alle lutherischen Pfarrer in der Grafschaft durch katholische zu ersetzen, wogegen die eigensinnigen Habelschwerdter sich auflehnten . Die Grafschafter blieben „ohngeachtet aller Ermahnungen der Augsburgischen Konfession ergeben.“ So standen sie im 30jährigen Krieg auf Seiten des protestantischen Pfalzgrafen Friedrich. Auch nach dessen Niederlage 1620 kämpften sie weiter gegen die katholischen kaiserlichen Truppen, kapitulierten aber am 10. Dezember 1621 .- Ihre Rückkehr zur katholischen Konfession allerdings musste der Kaiser am Ende mit Gewalt erzwingen . „Im Jahre 1631 verrichteten im hiesigen Kirchsprengel 2886 Eingepfarrte die Osterbeichte“, heißt es schließlich.

In einigen alten Kirchenbüchern findet man heute einen Vermerk des damaligen Pfarrers über diese    Umorientierung.

 

  • 1946, ein Jahr nach Ende des II .Weltkrieges, Vertreibung des größten Teils der deutschen Bevölkerung aus dem gesamten Glatzer Bergland.  Der Rest folgte 1957.

                        Habelschwerdt heißt heute Bystrzyca KÅ‚odzka.

 

Zeichnung: Theodor Drescher  1926

 

 
 
 

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